
Termine Schützenfest 2025
2. Juni 2025Der Junggesellen Schützenverein Alpen hat einen neuen König. Mit dem 172. Schuss holte Stefan Funke am späten Sonntagabend den letzten Rest des hölzernen Vogels von der Stange und sicherte sich damit die Königswürde des größten Schützenverein der Gemeinde Alpen.
Wie bereits im Vorjahr meinte es das Wetter nicht gut mit dem Schmuhlsberg, der im Vereinsjargon seit jeher als „grüne Hölle“ bekannt ist. Schon 2024 wurde das Schützenfest von Regen und Sturm heimgesucht – und auch 2025 sah es zunächst nicht besser aus. Starke Niederschläge und trübe Prognosen zwangen den Vorstand sogar zu einer historischen Entscheidung: Erstmals in der Geschichte der Junggesellen Schützenverein Alpen wurde die Gefallenenehrung ins Festzelt verlegt. „Das fiel nicht jedem leicht“, gab Präsident Carsten Lommen offen zu. „Aber die Wetterlage ließ uns keine Wahl.“
Doch der Wettergott hatte ein Einsehen: Ab 17.45 Uhr, pünktlich zum Start des Königsschießens, klarte der Himmel auf. Zahlreiche Besucher und Schützen trotzten der unsicheren Witterung und strömten zum Schmuhlsberg, um den neuen Regenten zu erleben. Die Stimmung war trotz allem ausgelassen – ganz gleich, ob Regen oder Sonnenschein.
Insgesamt vier Anwärter stellten sich dem Kampf um die Königswürde: Kai Hense (22), Julian Koch (22), Stefan Funke (24) und Kevin Kremer (27) lieferten sich ein spannendes Duell. Bereits mit dem 100. Schuss gelang Julian Koch ein starker Treffer. Doch der zähe Vogel erwies sich als äußerst widerstandsfähig – es sollte ein langes Ringen werden.
Erst mit einem wuchtigen Treffer um 21.02 Uhr ließ Stefan Funke die hintere Platte zu Boden krachen. Kurz darauf sprang ein Pfeil unglücklich ins Gebüsch, was eine kurze Zwangspause zur Suche und zur Einrichtung von Flutlicht bedeutete. Da der Vogel sich als besonders hartnäckig erwies, entschied man sich – erstmals seit 1993 – dazu, das verbliebene Holz etwas zu lockern und die Schießreihenfolge neu auszulosen. Es wurde still am Schmuhlsberg – die Konzentration war spürbar.
Dann überschlugen sich die Ereignisse: Um 21.43 Uhr holte Fahnenschwenker Julian Koch einen großen Teil des Rests herunter, um 21.46 Uhr fielen auch bei Kevin Kremer mehrere Holzstücke. Schließlich trat Stefan Funke an den Stand – und mit einem lauten Krachen fiel der letzte Rest zu Boden. Um 21.47 Uhr war es vollbracht: Stefan Funke war König.
Der Jubel war riesig! Der frischgebackene Regent wurde umgehend von seinem Kegelclub, von Freunden, Familie und seiner Königin Franziska Fonk lautstark gefeiert. Besonders stolz: sein Vater Ludger Funke, Ordnungsamtsleiter der Gemeinde Alpen, ehemaliger König und langjähriger Geschäftsführer des Vereins. „Ich bin so stolz auf meinen Sohn – mir fällt ein Stein vom Herzen“, sagte er sichtlich bewegt.
Mit Stefans Königsschuss lebt eine Familientradition weiter. Denn nicht nur sein Vater, sondern auch sein verstorbener Großvater Erwin Kloostermann trug einst die Königswürde. Der Junggesellen Schützenverein Alpen freut sich auf ein unvergessliches Jahr mit einem König, der in mehrfacher Hinsicht in große Fußstapfen tritt.